Sommerbrief BFW 2018



web_kreuzrose

Bildungs- und Förderungswerk ( BFW ) Pater Josef Marx SVD e.V.

Postfach 25 / 31175 Harsum

Tel.: 05127–4947

Steyler Bank Sankt Augustin, BLZ 386 215 00 – Kto-Nr.: 844
IBAN: DE22386215000000000844 BIC: GENODED1STB


Juni 2018

Liebe Freunde und Helfer des Bildungs- und
Förderungswerkes (BFW) Pater Josef Marx SVD, e.V.

bild5In Misiones wird seit einigen Jahren in den EFA´s und den Guaranischulen der Monat Juni im Gedenken an Pater Josef als Monat der Solidatität begangen. Er wird dort „Apostel der Solidarität“ genannt. Als am 22. Juni 2009 Pater Josef Marx in den frühen Morgenstunde in seinem Haus in Ruiz de Montoya gestorben war und die irdische Welt verlassen hatte, gab es neben der tiefen Trauer bei den Eingeborenen, den Kleinbauern, den Missionarinnen und Missionaren vor Ort und seinen Freunden und Helfern die Frage: „Wie kann sein Werk weiter leben?“ Sie alle haben durch Ihr Gebet und Ihre Spenden mitgeholfen, dass sich die Projekte in seinem Sinne weiter entwickeln konnten. Dafür können wir uns nur immer wieder herzlich bei Ihnen bedanken, vor allem im Namen der Menschen vor Ort.

Frau Mareike Hillenbrand, hat vor 6 Jahren als MAZlerin (Missionarin auf Zeit) ein Jahr in den Schulen bei den Mbya-Guarani mitgearbeitet. Im März 2018 besuchte sie ihre alte Wirkungsstelle und schrieb uns unter anderem:

„Es war eine große Freude, alte Bekannte und mir ans Herz gewachsene Menschen endlich einmal wiederzusehen. Neben der Wiedersehensfreude wurde schnell auch deutlich, dass sich in Argentinien einiges verändert hatte. Das Leben in Misiones zeigte sich zunächst wie immer ruhig, friedlich und vor allem geprägt vom Mate trinken.

Spätestens der erste Gang zum Supermarkt offenbarte aber deutliche Spuren der wirtschaftlichen Inflation: Was früher 20 Pesos gekostet hatte, musste nun mit 100 Pesos bezahlt werden. 5 Pesos, damals etwa 1 Euro, entsprechen heute nur noch 20 Cent. Lebensmittel sind eher noch ein bisschen teurer als in Deutschland, gleichzeitig sind die Arbeitslöhne der Menschen in Misiones aber sehr viel geringer. Eine Freundin von mir, eine ausgebildete Grundschullehrerin, verdient umgerechnet keine 400 Euro im Monat. Strom- und Wasserausfälle sind nach wie vor keine Seltenheit; mir wurde von zunehmenden Wetterextremen berichtet. Ich kann schlussfolgernd feststellen, dass die Menschen in Misiones nach wie vor mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, die uns fremd sind.

Gerade vor dem Hintergrund der vielen Missstände in der Region, war es für mich unheimlich erfreulich zu sehen, dass sich die Schulen so gut weiterentwickelt haben. Ich habe "meine" alten Schulen "Padre José" in Guaporaity und "Santa María" in El Chapá besucht und obwohl ich wusste, dass sich hier einiges verändert hatte, war ich doch sehr überrascht, wie anders alles aussah.

Die Schule "Padre José", damals eine provisorische Holzhütte, besteht nun aus einem großen, soliden Steinbau mit drei Klassen- und einem Direktionsraum. Das gesamte Dorf Guaporaity machte generell einen sehr guten Eindruck auf mich. Es war deutlich gewachsen. Ein Dorfbewohner erzählte mir stolz von den vielen Fortschritten im Dorf und vielen hinzugezogenen Familien. Am wichtigsten wäre ihm, dass seine Familie hier einen so guten und ruhigen Platz gefunden hätte, an dem das Leben und die eigene Kultur, auf die er sehr stolz wäre, von Generation zu Generation weitergereicht werden könnte.

"Santa María", die Schule, in der ich in meinem Freiwilligenjahr besonders viel Zeit verbracht hatte, besuchte ich gleich mehrmals. Hier hat mich der aktuelle Zustand des Schulgebäudes noch mehr überrascht als in Guaporaity. Die damals ca. 15 Schüler, die von einem Lehrer und mir als zweite Zusatzkraft in einem einzigen Klassensaal unterrichtet worden waren, haben sich mittlerweile vervierfacht, ebenso wie die Lehrerzahl. Der große Klassensaal ist inzwischen unterteilt, damit zwei Lehrer ungestört gleichzeitig ihre Klassen unterrichten können (ein "Luxus", den wir damals nicht hatten). Zudem wurde das damals unfertige Nebengebäude gestrichen, ausgebessert und schön hergerichtet, sodass es nun Raum für die 1. Klasse, den Kindergarten und die Direktion bietet.

Natürlich fehlt es noch an vielen Ecken und Enden. Dennoch sehe ich in erster Linie, dass sich seit meinem Aufenthalt vor 6 Jahren so viel getan hat. Es ist schön selbst mitzuerleben, dass die Hilfen aus Deutschland ankommen und tatsächlich etwas bewirken. Auch wenn ich Spenden in der Vergangenheit manchmal etwas kritisch gegenüberstand, so sehe ich hier wirklich die Notwendigkeit und den positiven Nutzen. Denn erst durch eine gute Lernumgebung kann auch eine qualitativ gute Bildung ermöglicht werden und diese ist für die häufig benachteiligte Bevölkerungsgruppe der Mbya-Guarani so wichtig. In diesem Zuge ist es mir ein Anliegen, Ihnen von der von mir wahrgenommenen, erfreulichen Entwicklung der Schulen zu berichten, die auch Sie durch Ihre Spende ein Stück weit mitbewirkt haben!“
Mareike Hillenbrand

Durch Ihre Hilfe konnte das BFW Im ersten Halbjahr 2018 unter anderem folgende Projekte finanzieren bzw. unterstützen:cimg9720

  • Einzäunung des Schulgeländes der Guaranischule Paula Mendoza in Fracran sowie der Schule Pater Josef Marx in Guaporaity. Die Schule in Fracran wurde vor mehr als 40 Jahren fast zeitgleich mit der Schule in Peruti von dem 1998 verstorbenen Bischof von Posadas, Jorge Kémérer SVD, gegründet und vor ca. vier Jahren von der Fundacion Pater Josef Marx übernommen. Mehr als 150 Kinder und Jugendliche besuchen derzeit diese Schule. Die Einzäunung beider Schulen sind wichtig für die Sicherheit der Kinder und einen ungestörten Unterrichtsablauf.
  • Bau eines zusätzlichen Klassenraumes in den Guarani-Schulen Santa Maria in El Chapa sowie Tecoa Mini in Oro Verde.
  • Bau von drei Unterrichtsräumen im Campo de practicas experimental.
  • Verbesserung der Wasserversorgung durch 2 neue Tanks a 2.500 l incl. entsprechendem Leitungssystem für die EFA Concepcion de la Virgen Maria.
  • Durch die Initiative: „Ein Bleistift für Bildung“ von Missio Bozen in Südtirol konnte auch in Guaporaity ein neuer Klassenraum gebaut werden.
  • Das Referat Weltkirche des Bistums Hildesheim stellte dem Profesorado Mittel für den Kauf eines Spezialmikroskops und einer Spezialkamera zur Verbesserung der Imkerei zur Verfügung.

Wir danken Ihnen allen sehr herzlich für Ihr Interesse und Ihre Mitwirkung an der Weiterentwicklung der Projekte für die Mbya Guarani und die Kleinbauern und wünschen Ihnen eine gute Sommerzeit.

Im Namen des Vorstands des BFW grüßen Sie

Unterschrift-beide2

Manfred Brauner, Vorsitzender, Tel.: 05209 5656 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
Christel Theißen, Stellvertreterin, Tel.: 02801 2318 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit des Bildungs- und Förderungswerkes durch ihren Beitritt und/oder eine Spende auf das Konto des BFW bei der Steyler Bank.

Konto- Nr.: 844, BLZ: 386 215 00, IBAN: DE22386215000000000844, BIC: GENODED1STB

Der Antrag auf eine Mitgliedschaft kann aus dem Internet heruntergeladen oder bei uns angefordert werden.

Druckversion des Sommerbriefes 2018 herunterladen