Brief des BFW an die argentinischen Freunde anläßlich des 6. Todestages von Padre Jose
Zum 6.Todestag von Pater Josef
Anlässlich des 6. Todestages von Pater Josef wurde sowohl in Deutschland, als auch in Österreich und in der Schweiz an vielen Orten seiner gedacht und für ihn gebetet.
Das BFW schrieb folgenden Brief am 21.06.15 an die Freunde in Misiones:
Lieber Padre Juan,
liebe Gemeinde in Ruiz de Montoya,
liebe Mitglieder der Fundacion Padre José Marx,
der 22. Juni ist ein besonderer Tag für uns alle, ein Tag, der immer in unserem Gedächtnis bleiben wird.
Es ist unglaublich, aber es ist nun bereits 6 Jahre her, dass Pater Josef diese Welt verlassen hat.
Sein Geist ist spirituell immer noch unter uns. Bei euch in Misiones wird er der Apostel der Solidarität genannt.
In Deutschland denken besonders viele Menschen an ihn, die er durch seine Rundbriefe und Besuche beim Heimaturlaub seelsorglich begleitet hat.
Besuche bei Pater Josef in Misiones und die Erlebnisse mit ihm bei diesen Besuchen sind für sie unvergesslich.
Wir erinnern uns mit großer Dankbarkeit an einen unermüdlichen Missionar.
Er war nicht nur ein sehr guter Priester und Seelsorger, und er war auch ein Priester, der die Not der Menschen in Misiones erkannt hat und in all den Jahren seines Wirkens dafür gekämpft hat, dass die Landbevölkerung und die Guaranies bessere Lebensbedingungen bekamen.
Das Ysipo-Kreuz, das Logo des BFW, hatte für ihn eine besondere Bedeutung. Kurz vor seinem Tod schrieb er uns diesen Text:
Das Ysipo - Kreuz
Eine argentinische Legende besagt, dass der letzte Jesuiten-Pater, der aus Misiones vertrieben wurde, zuvor den Urwald gesegnet hat. Als Symbol dafür, dass hier einst die Botschaft des Kreuzes verkündet wurde, sollte in Misiones eine Pflanze dieses Zeichen tragen.
Heute gibt es tatsächlich eine solche Pflanze: Eine 30 bis 40 Meter lange Liane, die an den Urwaldbäumen hängt und das Zeichen des Kreuzes in ihrem Inneren verbirgt. Schneidet man die Liane in vertikale Scheiben, erscheint es ganz deutlich und so haben einheimische Künstler in Misiones aus diesen Lianen Rosenkränze gefertigt. Doch davon wird es bald nicht mehr viele geben, denn der Urwald wird immer weiter abgebrannt.
Nichtsdestotrotz ist diese Liane biegsam und geschmeidig und selbst die ganz jungen und dünnen Triebe bekommt man mit der Hand nicht durchgebrochen, da sich das Kreuz darin befindet.
Das bedeutet für mich:
Wenn in unserem Leben das Kreuz angenommen wird und in uns ist, dann wird es uns Halt geben und uns nicht zerreißen oder zerstören. Kreuz bedeutet Segen.
(Text: ┼ Pater Josef Marx SVD)
Es ist nur eine Geschichte.
Pater Josef musste in seinem Wirken in Misiones viel ertragen und auch erleiden. Aber er hatte auch viel Humor.
Der unerschütterliche Glaube an Gott und an das Gute hat ihm den Halt gegeben, den er brauchte, um all die Werke ins Leben zu rufen.
Er hat uns allen viele Aufgaben hinterlassen.
Wir sind dankbar und froh, dass seine Projekte sich weiter entwickeln.
Eure Arbeit in Misiones, in den EFA´s, im Profesorado, in den Schulen für die Guaranies ist so unglaublich wichtig für die Verbesserung der Chancen für die Guaranies und der Landbevölkerung.
Wir glauben, dass wir mit Pater Josef einen guten Fürsprecher im Himmel haben, und dass er besonders eure sehr gute Arbeit vom Himmel aus begleitet.
Wir wünschen euch, die ihr seine Arbeit in seinem Sinne weiterführt,
viel Kraft und Gottes Segen.
Viele herzliche Grüße
vom Bildungs und Förderungswerk Pater Josef Marx SVD, e.V. (BFW)
Manfred Brauner und Christel Theißen