Sommerbrief Fundacion 2020

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Argentinien, Capiovi, 22. Juni 2020







Liebe Freunde und Wohltäter,

Vom Sitz des Vorstands der Stiftung Pater Josef Marx SVD, hier in Capioví, sende ich Euch meine herzlichsten Grüße, auch im Namen des Verwaltungsrats. Dieser Brief soll Euch so um den 22. Juni erreichen, wenn wir uns an P. Josef Marx erinnern und den 11. Todestag von ihm feiern. Wir sind sicher, dass allein durch das Aussprechen seines Namens Erinnerungen an die Momente, die wir mit ihm teilten, wichtige Lehren, die er uns hinterlassen hat, seine Freundschaft, seine Gegenwart und sein Weg durch unser Leben in unserem Gedächtnis erscheinen.

Padre_Jose_-jovenHeute sagen wir – Du hast Werte gesät, Wege eröffnet, Botschaften gesendet und Spuren hinterlassen. Danke für all das Pater Josef und Danke für dein großzügiges und solidarisches Herz. All das wollen wir heute auch in uns selbst vermehren und der Welt übermitteln, um die Flamme SEINER Hoffnung am Leben zu erhalten. “Ich kann niemanden Leiden sehen, auch nicht, dass er unter Ungerechtigkeit oder Krankheit leidet“. Mit diesen Worten begann P. Josef im Jahr 1964 sein missionarisches Leben hier in der Roten Erde von Misiones, wo er heute als Apostel der Solidarität in Erinnerung bleibt. Diese Rote Erde und ihre Menschen profitieren weiterhin von der Nächstenliebe und Solidarität so vieler Menschen, die selbstlos mit den Bedürftigen zusammenarbeiten. Ihre Aussaat trägt Früchte und sie wächst, dank Ihnen allen, Freunden und Gönnern, denen wir im Namen der Stiftung und jeder Person und Institution, die auf Ihre Hilfe zählt, für Ihre Mitarbeit danken möchten.

Die Coronavirus-Pandemie war auch hier in der Provinz Misiones etwas Unerwartetes in unserem Leben. Anfang März begannen wir unsere Aktivitäten in den Schulen und Einrichtungen, aber dann kam die Quarantäne. Aufgrund seiner geographischen Lage ist Misiones der Ausbreitung des Coronavirus und des Dengue-Fiebers sehr stark ausgesetzt. Auf Grund der Einschränkungen, der Isolation der Ortschaften und den strengen Richtlinien der Behörden haben wir einen gewissen Schutz erreicht, und wir haben nicht so viele Fälle von Ansteckung und Todesfällen, und so hoffen wir, dass es sich nicht weiter ausbreitet und es bald vorbei sein wird.

Bild_2Aus den Bereichen der Stiftung teilen wir mit Ihnen unsere Erfahrungen in dieser Zeit der Pandemie. Schwester Ana SSpS und Bruder Victor SVD erzählen uns, dass die Ausbildung und Entwicklung des Lernens in den zweisprachigen Schulen des Guarani-Volkes in dieser Zeit sehr schmerzhaft ist. Es erfordert viel Liebe und Kreativität, um einen großen Sprung von der traditionellen Form der Präsenz im Klassenzimmer vor den Kindern zum Online-Unterricht zu machen. Diese Art des Unterrichts ist eigentlich völlig unmöglich. Wir haben in den Dörfern keinen Internet-Anschluss, fast alle Familien haben keine Handys, und das Schlimmste ist, dass sie immer noch nicht bereit sind, die Lernprogramme und Hausaufgaben mit ihren Kindern zu machen, weil die meisten Mütter nicht das Schulniveau haben, über das ihre Kinder verfügen.

Docentes_con_los_ninos_mbya_guaraniDer Unterschied in der sozialen Ungleichheit, unter der die indigene Bevölkerung leidet, ist jetzt bei der Pandemie besonders stark spürbar. Die Lehrerinnen und Lehrer in den Interkulturellen Zweisprachigen Schulen leben eine wahre Mission des Dienstes und der Nächstenliebe. Die Kinder erhalten ausgedruckte Aufgaben in Schulheften, die sie vorbereiten, und die indigenen Lehrassistenten (ein Guarani, der das Lernen der Kinder in ihrer Muttersprache begleitet) verteilen und weisen die Kinder in die Aufgaben ein. Alle Kinder im Dorf bleiben vor Ort und können ein Mittagessen erhalten. Auch die älteren und kranken Menschen des Dorfes profitieren von dieser Schulspeisung. In den Häusern des Dorfes wird auf Hygiene und Sauberkeit geachtet. Dies ist möglich dank der Spenden Ihrer Wohltäter über das BFW, die den Kauf von Gütern und Gegenständen ermöglicht haben, die zur Erreichung dieses Ziels notwendig sind.

Sr. Berta SSpS ist ebenfalls dankbar für die Hilfe bei der Ausstattung des Altersheims Don Vicente in Gobernador Roca, was es ihr ermöglicht, das vom öffentlichen Gesundheitswesen geforderte Protokoll einhalten zu können. Diese Hilfe, die sie in diesem Moment großen Leids erhielt, sei ein Wunder, sagt sie, und brachte ihr große Erleichterung in ihrer Sorge, damit die „Großeltern“, um die sie sich kümmert, nicht infiziert würden. Madre_con_un_nino_mbya_guaraniAuch Sr. Blanca Estela SSpS teilt mit uns ihre Erfahrungen und Sorgen in den Dörfern. Um diesen Zeiten der Pandemie zu begegnen, sind Widerstandsfähigkeit und persönliche und gemeinschaftliche Betreuung wesentliche Faktoren für die Mütter der Familie. Sie sind, wie andere Frauen in der Welt, gezwungen, zu Hause zu bleiben, um sich zu schützen, für die Familie zu sorgen, Lebensmittel zu produzieren, eine gute Ernährung zu bieten, die ein gutes Immunsystem gewährleistet. Ihre Wohnungen sind sehr prekär, und die Wintergrippe kommt immer mit großer Wucht. Gesunde Nahrung, Unterkunft, Kleidung und ein Mindestmaß an Infrastruktur sind die Waffen, die sie brauchen, um für sich selbst zu sorgen. Ohne die Befriedigung dieser Grundbedürfnisse werden unsere Bildungsprozesse in den Schulen Schaden nehmen.

Prfesor_de_PROCAYPA_con_la_comunidad_mbya_guaraniDie Lehrer der Fachhochschule PROCAYPA, sagen uns, dass sie der Pandemie mit einem Blick begegnen, der vom Gründungsauftrag von Pater Josef Marx inspiriert ist. Es ist ein Blick der Solidarität und Hilfe, indem es den Akteuren ihrer institutionellen Mission großzügig die Hand reicht. Sie arbeiten und kooperieren mit dem Altenheim, mit 8 Guarani-Gemeinschaften, mit Klein- und Mittelbauern. Sie verwalten Infrastruktur, Ausrüstung, Gesundheitsleistungen, Nahrungsmittel; sie fördern eine landwirtschaftliche Produktion, die zur Ernährungssicherheit und zur Verbesserung der Lage der sozial schwächsten Familien beiträgt. Durch Prof. Celso Limberger danken sie Ihnen für Ihre Hilfe, mit der sie das Werk von Pater Josef festigen können.

Von den EFA-Schulen berichtet uns Prof. Guillermo Bulak, dass in dieser Zeit der Einstellung des Unterrichts das akademische Leben auf virtuelle Weise weitergeht. Die staatlichen Organisationen der Provinzen begleiten die Schulen eng, wobei Treffen, Konferenzen durch die ZOOM-Tagungsplattform die Momente dieser Erziehung in der Not lenken. Es gab 3 Treffen der EFA-Rektoren, bei denen Erfahrungen ausgetauscht und in verschiedenen Aspekten zusammengearbeitet wurde. Aus dem Bereich der pastoralen und christlichen Ausbildung werden auf virtuellem Wege Lehren, Reflexionen, geistliche Exerzitien mit Botschaften des Glaubens und der Hoffnung angeboten. Die Lehrer leisten trotz der bestehenden Verbindungsprobleme eine sehr gute Arbeit mit den Schülern. Darüber hinaus wird die kollektive Ausarbeitung eines Protokolls zur Rückkehr zu den von den Jugendlichen und ihren Lehrern bereits gewünschten Präsenzklassen in den Schulen in Angriff genommen. Die Rückkehr in gestaffelter Form ist für den Monat August oder September geplant.

Nino_mbya_guarani_lavandose_las_manosLiebe Freunde und Wohltäter, diese von Pater Josef begonnene Arbeit geht dank Ihnen, Ihrer Großzügigkeit und Zusammenarbeit, weiter, die wir sehr schätzen und zu schätzen wissen, indem wir Gott bitten, Sie mit seinem Segen und Trost mit seiner Liebe zu belohnen. In unseren Gebeten und Eucharistiefeiern beten wir für Sie und Ihre Familien.

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(Padre Juan Wilman, SVD)

Kontakt:
Postadresse: FUNDACION PADRE JOSE MARX SVD
Jose M. Estrada 194 - (3332) CAPIOVI - Misiones - Argentina
Tel.: +5493743414843 (Sr. Miguel Thanner – Sekretär der “Fundación”) )
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